Google+ Hardboiled SCB: Furzkopf der Woche: Der Verband will 15 Franken pro Heimspiel für Nastücher

Sonntag, 5. März 2017

Furzkopf der Woche: Der Verband will 15 Franken pro Heimspiel für Nastücher

Für die kleinen Klubs muss das wie Balsam in den Ohren sein. Am Sonntag las man ja überall, das die Verlierer erneut die Schiris als Grund für ihre Niederlage angaben. Keine Rede davon, dass die Auswärtsteam mehr unter Druck standen und somit halt auch gezwungenermassen mehr zu leicht unerlaubten Mitteln greifen mussten. "Der Schiri ist schuld" halt wieder mit 100 dB durch die Schweiz. Egal, wir kennen es ja langsam. Ohren zu und durch. Aber jetzt will der Verband sein Image aufpolieren und den weinenden Teams nun happig Support geben.

Neu ab Dienstag auf unseren Eisrinks: WEINENDE SCHIRIS! Was der normale Eishockey-Fan nicht wusste: die momentan im Einsatz stehenden Schiris gehören zu der sogenannten Terminator-Gruppe. Die wurden wie Maschinen ausgebildet, pfeifen halt ab und zu etwas Schrot, wirken dabei ziemlich arrogant und erreichen so, das mindestens eine der zwei Fankurven am Abtoben ist. Zusätzlich ist es ihnen dann auch Wurst, wenn sie vom Trainer der Verlierer nach dem Spiel beleidigt werden. Parallel dazu läuft seit 2 Jahren aber eine neue Ausbildung, die sogenannten "ROMANCE TV"-Schiris. Die werden mit sehr viel Gefühl ausgebildet. Sie schauen sich viele Videos an, nicht vom Eishockey, sondern von flauschigen neugeborenen Kätzchen. Das Ziel ist, dass die Schiris Gefühle zeigen können. Ab Dienstag sind diese Heulsusen jetzt erstmals im Einsatz. Lasst Euch nicht täuschen von den Namen, die der SIHF bereits publiziert hat. Die Romance TV-Schiris laufen unter diesen Namen ein, sind aber in Wirklichkeit eben jemand anderes.

Der Romance TV-Schiri wird also genau so pfeifen, wie die anderen Schiris. Aber jetzt folgt die absolute Sensation: Machen sie einen Fehler, werden sie nicht mehr mit Unannahbarkeit antworten wenn die Spieler der bestraften Mannschaft abtoben, sondern sie beginnen zu weinen. Absolut genial. Wie deeskalierend wirkt das, wenn die tobende Kurve plötzlich sieht, dass der Schiri ab seinem Entscheid weint? Wer kann ihm dann noch böse sein? Das ungehobelte Verhalten der Fans und Spieler wird so entschärft. Man stelle sich vor, dass der Captain reklamieren geht, der Schiri ihm weinend erklärt, dass er es aber anders gesehen hat. Da Weinen ansteckend ist, werden die bestraften Spieler und Fankurven laut mitweinen. Das Abweinen nach dem Spiel gehört also sofort der Vergangenheit an, da alles schon in der Spielzeit erledigt wird.

Alles gut? Nein, denn unglaublicherweise muss der Heimklub nun auch noch für die Nasenlümpen aufkommen. Das sind gut 15 Franken pro Spiel, die dann in der Kasse fehlen werden. Für viele Vereine ist das schon die Frage "sein oder nicht sein". Schade, dass man die weinenden Schiris nur mit solchen krassen finaziellen Forderungen durchbringen kann. Deshalb der Furzkopf!

Die Moral von der Geschichte: Kein Schiri kommt auf das Feld und hat Instruktionen, Klub B zu benachteiligen oder Klub A zu bevorzugen. Er steht 60 oder mehr Minuten auf dem Feld, muss in Sekundenbruchteilen entscheiden, was wir oft nicht mal im TV in Superzeitlupe richtig sehen. Sie machen ihren Job, sind aber für gewisse Verlierer  das A-Loch des Jahres. Die Romance TV-Schiris werden übrigens auch bei versiebten Chancen ab und zu weinen und die Szene wiederholen lassen bis es endlich Tor gibt. Ebenso könnte es bald 2 Minuten geben wegen "Abfangen eines gegnerischen Passes". So hätten wir dann die totale Gerechtigkeit auf Erden. Ich werde diesen Trend leider nicht mitmachen. Aber ich werde irgendwann die Auflösung geben (ein 300-seitiger Kurs, den ich geschrieben habe!), wie man mit einem Schiri umgeht und leben muss. Denn ohne sie gibt es kein Spiel, was aber noch nicht alle Leute bemerkt haben.

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