Google+ Hardboiled SCB: Gottéron rockt die CHL - warum freut sich niemand in Europa?

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Gottéron rockt die CHL - warum freut sich niemand in Europa?

Es war gut für das Schweizer Eishockey, dass mit den Hutzenbröhnen, dem Z und uns, gleich 3 Vereine in den Viertelfinals standen. Es musste mal passieren, dass man Europa zeigt, das man hier nicht nur gut Kohle verdient, sondern auch gut Hockey spielt. Im Halbfinale ist jetzt immerhin ein Team aus der Schweiz noch dabei, Fribourg-Trottelfon hat den Einzug geschafft. Vom Gefühl her hätten es 2 Teams sein sollen, aber der Z und wir hatten uns nach einem Unentschieden im Heimspiel eine zu schwere Ausgangslage geschaffen. Gleichzeitig war bei uns "Pech" im Spiel, unsäglich dass ein Spieler effektiv Lukas Pech heissen darf und uns dann auch noch vor unlösbare Probleme stellte. Es soll sich mal umtaufen in Lukas Glücksarsch oder so.

Was unverständlich ist, sind für mich die Reaktionen in Europa auf die Halbfinalqualifikation von Gott ohne Ron. Selbstverständlich sind sie ausserhalb ihrer Stadt nicht sehr beliebt, aber sie haben mit tadellosen Auftritten in der CHL die Halbfinals geschafft, ohne wenn und aber. Als Beispiel für das Bashing habe ich Euch eine Aufzeichnung von "Jauchesports" (s. Video) beigefügt. Die Sendung wird in Schweden ausgestrahlt, moderiert wird sie von den Ur-Schweden Ngaffa Buschmansson (rechts im Bild) und Plkong Ugaugasson. Scheinbar herrscht in Schweden grobe Enttäuschung darüber, dass die Frölunda Indians aus Göteburg gegen einen Pferdeapfelverein wie Gottéron spielen muss. Der leicht weinende Moderator hat mich heute Morgen angerufen und wollte wissen, wie es möglich sei, dass der abgeschlagene Tabellenletzte der Schweiz in der CHL so weit kommen könne?

Nun, die Hutzenbröhne hatten noch nie ein Problem. wem es gegen spielstarke Teams ging. Sie weicheiern quasi durch solche Spiele, können ein hohes Tempo anschlagen, der Torhüter hat meistens freie Sicht auf den gegnerischen Schützen, was schwer ist wegen dem fehlenden Hals. Aber in der CHL mit diesen Gegnern war es genau das Kaliber, das Gottéron braucht. Die Probleme beginnen erst, wenn ihnen ein Gegner auf die Nüsse steht, sie zerquetscht, dem Torhüter auf dem Arsch rumtritt und den Körper in die Zweikämpfe wirft. So wie es eben in der Schweizer Meisterschaft in jeder Runde passiert, weil auch zum Beispiel Ambri um jeden Punkt kämpft, als gäbe es morgen keine Leventina mehr, weil sie von der EU gesprengt wurde.

Also, lassen wir die Kirche im Dorf. Für uns war die CHL OK, wir haben nur ein Spiel verloren, leider gerade das Wichtigste, aber wir werden unter Neinonen und der Tonne Ville nächstes Jahr erneut Fortschritte präsentieren und einen neuen Versuch wagen. Gottéron steht vor den Toren eines grossen Erfolgs. Allerdings standen sie in der Schweiz auch 4 Mal vor den Toren eines grossen Erfolgs, wurden aber im Playoff-Finale zweimal von uns und zweimal von Kloten relativ grob wieder hinausgeschossenen. Das braucht eine Höllenvorstellung, wenn sie nun gegen den Vorjahressieger der CHL, eben Frölunda, in das Finale eindringen wollen. Da brauchen sie viel Melchfett, um den Knüppel in das Nadelöhr zu murksen.

Wir tanzen nur noch auf einer Hochzeit, wie gesagt, es stört mich nicht so heftig. Dann weiss man wenigstens, welche Braut man begatten muss. Die Querverbindungen (ist man dort gut, ist man auch hier gut) stimmen ja eh nicht, das zeigt das Beispiel der Hutzenbröhne deutlich.

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