Google+ Hardboiled SCB: Tiefschlag für Lugano: "Risotto Campioni" fällt bei Gastro-Kritikern durch

Donnerstag, 31. März 2016

Tiefschlag für Lugano: "Risotto Campioni" fällt bei Gastro-Kritikern durch

Seht ihr, es gelingt dann eben doch nicht gleich alles beim HC Lugano. Die Freude über die Finalqualifikation ist im Stiefel der Schweiz zwar riesig, aber trotz dieser Euphoriewelle geht dann doch einiges in die Hosen. Der leidenschaftliche HC Lugano-Anhänger und 3-Sternschnuppen-Koch Salvator Maggino wollte die Familie Mantegazzas mit einem eigens kreierten "Risotto Campioni" (Übersetzt ins Deutsche: Meister-Reisschlabberzeug) eine Freude machen. Allerdings hatte der Gute wohl einige Flaschen Chianti zuviel im Blut, das Risotto war bereits optisch ein Skandal, der Geschmack war dann noch schlimmer. Die Mantegazzas reagierten jedoch souverän und erbrachen erst auf der Toilette, man wollte sich sichtbar nichts anmerken lassen. Das soll uns nur zeigen, dass trotz "Campioni"-Rufen im Tessin unsere Chancen gut sind, den Pott zu holen.

1941 wurde der HC Lugano gegründet. Eigentlich wäre der südliche Verein wohl nie was geworden (Hockey unter Palmen war damals undenkbar und trotzdem wahr geworden), hätte das Schicksal nicht seine gute Seite gezeigt. Vorerst spielte der HC Lugano auf einem gefrorenen See mit Namen "Muzzano". Tönt fast wie "Mutz, ti amo", was auch bereits ein gutes Zeichen für uns ist. 1957 wurde dann die Kunsteisbahn "Resega" eröffnet, ein junger Ingenieur hatte die statischen Berechnungen zum Neubau gemacht: Geo Geld Dagobert Mantegazza. Das war der erste nachgewiesene Kontakt des heutigen mehrfachen Milliardärs mit dem HC Lugano.

Der Klub hatte sich mehr oder weniger gut durch die unteren Ligen geknorzt, das änderte aber massiv, als dann eben der Geodreieck Mantegazza einstieg. Ab da ging es eigentlich bergrauf, noch nicht immer im Galopp, aber doch stetig.1981/82 stiegen die Planckonerro dann entscheidend in die NLA auf, quasi auf unsere Kosten, und sie zogen es dank den Millionen von Mantegazza durch. Jeder Spieler schien auf Lugano zu wechseln, es wurde mit John Sletvoll ein starker Trainer verpflichtet, so dass man 1986 zum ersten Mal Schweizer Meister wurde. Das dann gleich 3 mal in Serie, bis dann eben unser SCB kam und ihre Dynastie zum Maiskolben verarbeitete.

Danach holte Lugano in 26 Jahren nur noch 3 Meistertitel - das ist eigentlich fast nicht zu glauben. Denn nach wie vor spielte Geld keine Rolle, nach wie vor konnte Lugano aus dem Vollen schöpfen. Aber es hatte sich eine finanzielle Konkurrenz gebildet, es gab mehrere Klubs, die nun ebenfalls Top-Saläre hinblättern konnten. Zudem schlich sich bei Lugano eine unsägliche Verlierermentalität ein, da wurden falsche Spieler viel zu lange mitgezogen, die einfach kassierten und in entscheidenden Spielen unsichtbar waren.

Nun ist Vicky Mantegazza an der Macht, logischerweise ist sie auch reich wie ein Scheich, sie ist ja die Tochter von Geo. Und die Dame machte das mal gar nicht schlecht. Sie hatte erkannt, was schief läuft und hat das Team mit sinnvollen Transfers verstärkt. Der einzige Fehler passierte ihr bei der Trainerwahl. Fischer coachte das Team in die Niederungen. Aber die Dame machte dann eben mit dem Schredder einen guten Griff, sie gewannen zum ersten Mal seit 10 Jahren mal wieder eine Playoffserie, mehr noch, sie stehen jetzt sogar im Finale.

Lugano ist härter geworden, Lugano hat spielerisch starke Momente, aber, das ist meine Meinung, im Tor schwanken sie zwischen "Klasse" zu "Schwachmann", dort läuft es nicht in jedem Spiel gut. Aber sie stehen verdient im Finale, mit Zug haben sie eine spielerische Mannschaft locker weggeputzt, mit Genf haben sie einen Bolzerverein eliminiert, ich bin ja jetzt mal gespannt wenn wir kommen, wir sind irgendwie eine Mischung aus Spielen und Bolzen. 

Es geht nicht mehr lange - schnallt Euch bereits an. Morgen Abend wird das Orakel uns hoffentlich den Weg zeigen - der Pott muss her!  

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