Google+ Hardboiled SCB: Forster im Glück - Disziplinarkommission hat gerade Aktionswoche

Montag, 21. März 2016

Forster im Glück - Disziplinarkommission hat gerade Aktionswoche

Ich gebe es zu, ich bin etwas zusammengezuckt als ich hörte, dass Forsters Stockschlag mit anschliessendem Check gegen den Kopf nur in eine Matchstrafe umgewandelt wurde und der alte Bündner nur für 1 Spiel gesperrt wird. Eigentlich wollte ich schon sehr sehr böse über den Verband schreiben, doch dann rief mich ein hohes Tier (Name darf ich nicht Schwarz, ich wiederhole: Schwarz! Schwaharz! auf weiss schreiben) an und hat mir die Sachlage erklärt. Nach 231 Minuten war das Telefonat fertig, und ich sehe nun klarer, ich hatte da halt nicht alle Infos, informiere Euch aber jetzt gleich damit ihr auch den Update habt.

Also, die Disziplinarkommission hatte letzten Samstag noch gerade ihre Aktionswoche. Da werden verschiedene Fouls zu sehr günstigen Konditionen angeboten. So kriegt man für einen Ellbogencheck ins Gefräss in dieser Woche eben dann nur eine ziemlich bescheidene Busse, von einer Spielsperre wird sogar abgesehen. Oder, das müsste Biel hellhörig machen, für ein Umnieten des Schiris muss man nur mit 2 Minuten bezahlen, ohne Verfahren nachher. "Wir wollen die Spieler so von dem ekelhaften Sündenbock-Ruf wegbrigen" sagt der hohe Funktionär. "Pädagogisch ist es manchmal gar nicht schlecht, wenn man nicht mit aller Härte zuschlägt und einen Sünder zu lange sperrt" fuhr er fort. "Viel ist es ja auch so, dass die Fouler das Urteil eh nicht lesen könnten, da sie nicht lesen können" erzählte mein Informant weiter.

Es gebe auch die Aktion "2 für 1", da werden den Spielern tolle Kombinationen angeboten. Wer zum Beispiel einen Gegenspieler mit einem sauberen Kniecheck erwischt und danach dem stöhnenden Gegner noch einen lupenreinen Crosscheck in den Rücken anhängt, wird in diesen Aktionswochen mit einer Ermahung abgestraft. "Es muss einfach eine saubere Kombination sein" redet der Funktionär weiter. "Weiterhin nicht toleriert werden natürlich weiterhin die schädlichen Sachen wie zu viele Spieler auf dem Eis oder leichte Haken, diese Unsitte soll gepiffen werden. Aber in den Playoffs soll man grobe Sachen nicht überwerten, deshalb auch diese Aktionswochen!".

Ich frage dann nach dem Vergehen von Forster. Stockschlag und Ellbogencheck ins Gesicht. "Da war eben die typische 2:1-Aktion" schmunzelt der Funktionär. "Die Kombination war sauber, innert 2 Sekunden ausgeführt und der Rüfenacht hat ja nur einen Bluterguss von der Hand bis zum Hals, alles halb so schlimm" schmunzelt der sehr hohe Funktionär.

Man hat auch keine Angst, dass die Spiele nun ausarten könnten. "Nein nein, keine Gefahr" lächelt der Mann, "die Aktionswochen gelten nur für wenige Teams, im Moment sei halt der HCD, die Davoser und eine Mannschaft aus dem Landwassertal betroffen".

Seht ihr, für alles gibt es eine Erklärung. Und ich habe schon gedacht, die Wurst in Kanada sei tatsächlich zu blöd, um einigermassen nachvollziehbare Entscheidungen zu fällen. Wie man sich doch täuschen kann! 

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