Google+ Hardboiled SCB: 01.12.2015 Genf Servette HC - SC Bern 4:2

Dienstag, 1. Dezember 2015

01.12.2015 Genf Servette HC - SC Bern 4:2

Was soll ich sagen? Unbefleckt sitze ich hier auf meinem Reporter-Schemel und bin irgendwie fassunglos ab der dritten Niederlage in Serie. Fassunglos macht mich die Art und Weise, wie wir uns erneut ins Ablutsch-Wasser gespielt haben. Wir haben in den ersten 40 Minuten sage und schreibe keine (Null, Zero, nothing, gar nothing) Torchance gehabt. Anmerkung: Eine Torchance ist für mich nicht wenn Plüsch Ferdu von der Seite kommt, von 3 Genfern attackiert wird und dann Backhand einen Schlung aufs Tor fahren lässt. Ein richtig klare Torchance hatten wir nie. Das sollte eigentlich den Verband auf den Plan rufen damit er unserem Verein eine 1'000'000.- Franken Busse gibt, den sowas ist im Eishockey gar nicht möglich. Aber wir bringen es in dieser Saison eben auch hin. Dann waren relativ gute letzte 15 Minuten, als der Hirschhierher aus heiterem Himmel traf (vorher hatte Berghelm eine erste Torchance). Könnten wir dann noch etwas kaltblütiger sein, hätten wir nach Hodenmanns Anschlusstreffer noch locker ausgleichen können. Entscheidend waren 2 Szenen in diesem Spiel: Zum ersten wieder mal der Hering aller Fische, unser Mocken Helbling. Fast analog wie in der Verlängerung in Davos (nur semmelte er diesesmal den Pass direkt zum Gegner) verschuldete er den heutigen frühen Rückstand. Dann war es der unsäglich breitfressige McSorbet, der bei einer 5:3-Überzahl (was für ein Eseffenfoul von Moser) noch den Torhüter rausnahm und tatsächlich das 2:0 in unsere Krätze jammerte. Kurz: 40 Minuten absolut kalte Kotze, 20 Minuten ansatzweise das Hockey, das Stricher wie wir zeigen müssten, aber 60 Minuten lang.

Die Einleitung war lang, ihr habt es bemerkt. WEIL ES ÜBER DIE ERSTEN ZWEI DRITTEL HALT EINFACH NICHTS ZU SCHEIBEN GIBT. GOPFERTAMMINOMAU! Das war Kleiderbürstenhockey für Hodensäcke und hätte eigentlich vom Schiri annuliert werden müssen. Wie kann man gegen spielerische Amöben wie die Senftuben sich nicht einmal durchsetzten? Wie kann man kaum Zweikämpfe gewinnen, wie kann man kaum einen Angriff auf die Reihe kriegen? Fassungslos sass ich da, und ich gebe es zu: Ich kevinte hemmungslos, mir rannten die Tränen nur so über meine herzigen Backen. Das war Hockey ohne Plan, das war Hockey ohne Idee, das war Hockey ohne Inspiration, das war schlichtweg grässlich. Noch mehr Kevinen musste ich, als ich auf den Totomat schaute und sah, dass Biel dem Schläpfer auch Kevins bescherte. Diese 40 Minuten waren Blattlauskot, es kann nicht sein dass eine Abwehr aus Holzköpfen und Holzhänden von uns kaum unter Druck gesetzt werden kann. Aber man kann es eben nicht eine ganze Saison lang schreiben, wir müssen uns an das gewöhnen, im Moment spielen wir, sorry, zwischendurch wie Absteiger. Hoffnung geben kann einem einfach die kurzen Momente, wo unser Spiel plötzlich gefährlich wird, wo wir Druck machen können, wo wir das Tor treffen. Nur eben, es nützt Dir nichts wenn das immer erst nach einem 3:0 passiert.

Lustig ist nur, dass jetzt auch die Experten auf der Pressetribühne und im Studio über all die Sachen leiern, die ich schon seit 5 Jahren predige. Ich werde manchmal von 30'000 geilen Leuten gelesen, aber scheinbar nicht von Sportchefs und so. Weil ich halt ein Amateur bin ... was predige ich seit so langer Zeit? 1. Löst das Goalieproblem. 2. Verstärkt die Abwehr laufend mit jungen guten Boys. Gschwelti macht so gut er kann, heute wieder nicht schlecht, aber die Abwehr ... naja. Aber egal. Wie gesagt, wir müssen mit dem leben, ich hoffe der Larsschnittenpeter kriegt sofort die Kurve, eine Niederlagen-Serie wie die Piller will in Bern niemand sehen. Halt, ich muss mich korrigieren: Niederlagen mit einem Eishockey, dass mehr an Bergsteigen mit einschneidenden Unterhosen erinnert als an einen Männersport.

Das Team hätte Potential, aber die Chemie stimmt offenbar ungefähr so, wie wenn Du Salpetersäure in Kuhscheisse schüttest und meinst, Du hättest die Atombombe erfunden, nur weil es bisschen raucht. Jede Linie besteht nach wie vor mit Einzelkämpfern, das Spielverständis ist wohl ungefähr so hoch wie ein Ameisengagel. Es nervt. Und wichtige Zweikämpfe gewinnen wir nur, wenn der Gegner in der Pause ist. Das nervt noch mehr.

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