Google+ Hardboiled SCB: Furzkopf der Woche - Johann Gobbi, Weichinator aus Lausanne

Sonntag, 8. März 2015

Furzkopf der Woche - Johann Gobbi, Weichinator aus Lausanne

Ich mag viele Hockeyspieler, eine Sorte aber ganz und gar nicht: die "Gott bin ich verletzt Schriri, pfeif ab und gib dem bösen Gegenspieler eine Strafe, schau wie ich mich am Boden wälze, uh, Bobo, das tut weh"-Spieler. OK, in den Playoffs will man mit jedem Trick gewinnen, der Heinz Mocken Ehlers hat sich ja darüber beklagt, dass man in Bern nie auf die Schiris zählen kann, eine herrliche Aussage, würden die Schiris richtig streng pfeifen, hätte Lausanne für ihre unzähligen Halten und Haken und Checks von hinten kaum mehr als 3 Spieler auf dem Eis. Aber das ist mir egal, das ist eben die sogenannte psychologische Kriegsführung, auch wir beherschen die. Die Checks werden ungemein hart durchgezogen, wir haben in diesen Partien alles gesehen. 

Aber eben, das Umfallen und sich Tod stellen sollte man als richtiger Mann dann schon sein lassen. John Gobbi zum Beispiel ist ein ganz harter Junge - im Austeilen zumindest. Das ist auch OK, ein Verteidiger muss von seinen Gegenspielern gefürchtet und gehasst werden. Aber, jetzt kommt der Punkt, dann sollte der Typ auch einstecken können. Nur so wirst Du zur Planoff-Legende. Wenn ich aber sehe, wie der Herr nach einem korrekten Joensuu-Check wie eine tote Ratte zu Boden sinkt, sich theatralisch wälzt, ab dem Eis fährt als wären sämtliche Kochen gebrochen, tötet es mir einfach den letzten Nerv.

Er kam danach nicht mehr aufs Eis im zweiten Drittel, logo, es waren ja nur noch ein paar Minuten zu spielen, der Schiri hätte ihn ja dann als massivo Simulator entlarvt. Besonders geil war dann der Start ins letzte Drittel, Gobbi fehlte immer noch, kam dann aber plötzlich wie der wiedergeborene Imperator aus der Kabine, um dann wieder wild schlagend das letzte Drittel rumzurnerven. Ich mag das nicht. Es ist nicht das erste Mal bei Gobbi dem Globi.

Aber John Gobbi ist vorbelastet. Sein Grossonkel mütterlicherseits, der Alfredo Gobbi, gebürtiger Tibeter, war an und für sich ein begnadeter Sänger mit einer fantastischen Stimme. Er verkaufte in seiner Karriere sage und schreibe 4 Singles, ohne jegliche Werbung. Er hatte den Ruf, ein ungemein harter Mann zu sein, so boxte er des Öftern die Zuschauer in der ersten Reihe um (falls es welche hatte). Aber die scheinbar in der Familie verankerte Weichheits-Schwäche kostete ihm wohl die Karriere: Nach einem Papiernastuch-Wurf eines 82-jährigen Groupies liess der Sänger sich wie tot fallen, wälzte sich 3 Tage lang auf der Bühne und verhungerte schlussendlich, da es keine Sau interessierte.

Deshalb: Schaut zu John Gobbi, wir wollen uns doch auch noch in 2 Jahren ab seinen Auftritten amüsieren. Schimpft mit ihm liebe Lausanner, wenn er das nächste Mal fest grännen muss. 

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